QEMU 0.11.0 OS/2 Port - QEMU unter OS/2 Warp 4 und eComstation 2.1 - Virtualisieren und Emulieren
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[bearbeiten] QEMU unter OS/2 Warp 4 und eComstation 2.1
[bearbeiten] QEMU 0.11.0 OS/2 Port
Download: http://qemu-buch.de/download/qemu-0.11.0-os2-20091002-tmp.zip
Dieser Port für OS/2 Warp 4 und eComstation ist in der Entwicklung und noch experimentell. Noch nicht implementiert sind unter anderem der Beschleuniger KQEMU, die Emulation von anderen Prozessor-Architekturen und die Sound-Ausgabe. Auch Managementtools wurden noch nicht portiert. Die Konfiguration der virtuellen Maschinen muss daher über die Kommandozeile erfolgen.
Systemvoraussetzungen sind mindestens eine Pentium-CPU, OS/2 V4.50 (Warp V4 mit FP13+, WSeB, MCP, ACP) oder eComStation, TCPIP32 und die Bibliothek kLIBC 0.6.3. Empfohlen wird, dass die Datei CONFIG.SYS um die Zeile CLOCKSCALE=4 ergänzt wird. Unter Warp4/WSeB ist ein Update des Kernels notwendig. Günstig ist ein Scitech SNAP- oder GRADD-basierter Grafiktreiber für SDL.
Ein Installation von QEMU ist nicht notwendig. Es wird nur das Archiv mit der neuesten QEMU-Version heruntergeladen und entpackt. Das ist alles. Es lassen sich auch unterschiedliche QEMU-Versionen gleichzeitig betreiben. Im Command Prompt wechselt man in das angelegte Verzeichnis und startet qemu.exe.
Host [C:\] qemu -version SYS1804: The system cannot find the file LIBC063.
Erscheint diese Fehlermeldung, ist die die Bibliothek LIBC063 von der URL ftp://ftp.netlabs.org/pub/gcc/libc-0_6_3-csd3.wpi herunterzuladen und mit einen Doppelklick zu installieren.
Host [C:\] qemu -version SYS1804: The system cannot find the file KSDL12.
Diese Fehlermeldung erscheint wenn die Bibliothek KSDL12.dll auf dem System fehlt. Dazu ist auf Hobbes nach dem entsprechenden Archiv zusuchen: http://hobbes.nmsu.edu/h-search.php?button=Search&key=SDL-1.2.14-os2-gcc44-20091106. Nach dem Download ist die Datei KSDL12.dll aus dem Archiv zu entpacken und in den dll-Pfad zu kopieren. Nach erfolgreicher Installation zeigt qemu -version die Version und qemu -help die Optionen von QEMU an.
Host [C:\] qemu -version QEMU PC emulator version 0.11.0, Copyright (c) 2003-2008 Fabrice Bellard Host [C:\] qemu -help ...
[bearbeiten] Quickstart
Für die Einrichtung einer virtuellen Maschine wird mindestens eine Image-Datei und ein Betriebssystem als Gast-System benötigt. Mit den QEMU-Optionen wird die virtuellen Maschine konfiguriert. Bei der Installation der Gast-Systeme ist nur auf die Unterstützung der von QEMU emulierten Hardware zu achten.
Für dieses Beispiel wurde das Betriebssystem ReactOS (http://www.reactos.org/de/) als Gastsystem ausgewählt. Dies hat folgende Gründe:
- Die Installation entspricht der von Microsoft Windows-Systemen und ist daher allgemein bekannt.
- ReactOS ist Open Source und frei verwendbar.
- Das Image der Installations-CD ist schnell heruntergeladen.
Zur Installation des Betriebssystems wird eine virtuelle Festplatte angelegt. Dies geschieht mit dem im QEMU-Paket enthaltenen Tool qemu-img und dessen Parameter create (siehe auch http://qemu-buch.de/d/Speichermedien/_Images_anlegen). Dazu ist der Name und die Größe der virtuellen Festplatte anzugeben. Mit der Option -f wird das Format vorgegeben (siehe http://qemu-buch.de/d/Speichermedien/_Image-Formate).
Host [C:\] qemu-img create -f qcow2 ReactOS.img 1G
Von der ReactOS-Website ist das Image der Installations-CD herunterzuladen und zu entpacken.
Host [C:\] unzip ReactOS*-iso.zip
Aufgerufen wird QEMU mit dem Befehl qemu. Die Konfiguration der virtuellen Maschine erfolgt mit Optionen auf der Kommandozeile. Zur Installation des Gast-Systems wird die virtuelle Maschine mit dem Image der Installations-CD gestartet. Dessen Name wird nach der Option -cdrom eingegeben. Der Name der angelegten virtuellen Festplatte wird nach der Option -hda eingetippt (siehe auch http://qemu-buch.de/d/Speichermedien/_Zugriff_auf_Speichermedien). Damit der virtuelle Computer von der virtuellen CD bootet, ist die Option -boot d zuständig. Die Option -L verweist auf das Verzeichnis mit den BIOS-Dateien. Bei QEMU unter OS/2 und eComstation ist zusätzlich die Option -priority anzuwenden (siehe unten).
Host [C:\] qemu -L pc-bios -hda ReactOS.img -cdrom ReactOS.iso -boot d -priority idle
Es startet der virtuelle PC in einem Fenster. Die Installation von ReactOS wird durch Klicken in das Fenster und das Betätigen einer beliebigen Taste begonnen. Zuerst wird die deutsche Tastatur ausgewählt. Danach wird die virtuelle Festplatte partitioniert und formatiert. Das Zielverzeichnis für die Installation der ReactOS-Dateien braucht nicht geändert zu werden. Im Anschluss wird der Bootloader installiert, wobei die vorgegebene Option Install bootloader on the harddisk (mbr) gilt. Danach muss die virtuelle Maschine neu gestartet werden. Die Installation wird grafisch weitergeführt. Um von der der Festplatte zu booten, ist die Option -boot c zu einzugeben. Das QEMU-Fenster wird mit [Strg]+[Alt] verlassen.
Host [C:\] qemu -L pc-bios -hda ReactOS.img -cdrom ReactOS.iso -boot c -priority idle
Um ohne CD-Image zu booten, ist folgender Befehl anzuwenden.
Host [C:\] qemu -L pc-bios -hda ReactOS.img -localtime -priority idle
Es ist zu empfehlen, nach der Installation und Konfiguration die virtuelle Maschine herunterzufahren und ein oder mehrere Overlay-Dateien anzulegen, um das Basis-Image vor Änderungen zu schützen (siehe http://qemu-buch.de/d/Speichermedien/_Images_anlegen#Overlay-Images_anlegen). In diesem Beispiel werden zwei Overlay-Dateien angelegt.
Host [C:\] qemu-img create -b ReactOS.img -f qcow2 ReactOS-01.ovl Host [C:\] qemu-img create -b ReactOS.img -f qcow2 ReactOS-02.ovl
Es ist nun möglich zwei QEMU-Instanzen mit jeweils einer Overlay-Datei zu starten. Das Basis-Image mit der Grundinstallation bleibt dabei unverändert.
Host [C:\] qemu -L pc-bios -hda ReactOS-01.ovl -localtime -priority idle Host [C:\] qemu -L pc-bios -hda ReactOS-02.ovl -localtime -priority idle
Um ReactOS unter der 64-Bit-Prozessor-Architektur zu testen, ist qemu-system-x86_64 anzuwenden.
Host [C:\] qemu-system-x86_64 -L pc-bios -hda ReactOS-01.ovl -localtime -priority idle
Damit man nicht immer die komplette Befehlszeile zum Start einer virtuellen Maschine eintippen muss, kann die Befehlszeile in einer Datei mit der Endung .cmd geschrieben werden. Wird diese Datei angeklickt, startet die virtuelle Maschine. Zur Manipulation der laufenden virtuellen Maschine dient der QEMU-Monitor (siehe http://qemu-buch.de/d/Der_QEMU-Monitor). Mit der Tastenkombination [Strg]+[Alt]+[2] gelangt man in den QEMU-Monitor, mit [Strg]+[Alt]+[1] wieder zurück. Das Anlegen von virtuellen Maschinen mit unterschiedlichen Gast-Systemen wird unter der URL http://qemu-buch.de/d/Gast-Systeme beschrieben. Einige nützliche Tools für die Arbeit mit QEMU werden im Anhang erläutert (siehe http://qemu-buch.de/d/Anhang/_Nützliche_Tools). Dieser kurze Überblick dient auch dazu, sich bei weniger bekannten Gast-Systemen zurechtzufinden.
[bearbeiten] Zusätzliche Optionen des QEMU OS/2 Ports
Zusätzlich zu den zahlreichen QEMU-Optionen (siehe http://qemu-buch.de/d/Anhang/_Startoptionen_von_QEMU_und_KVM) besitzt die QEMU-Version für OS/2 Warp 4 und eComstation die Option -priority. Für eine komfortable GUI-Operation, ist die Option -priority idle zu empfehlen.
-priority nochange
Keine Änderung/Verwendung der aktuellen Priorität (Default).
-priority idle
Idle (PRTYC_IDLETIME).
-priority normal
Normal/Regular (PRTYC_REGULAR)
-priority high
High (PRTYC_FORGROUNDSERVER)