libvirt, virsh, Virtual Machine Manager, virsh console, virt-manager, virt-top
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[bearbeiten] libvirt-Managementtools
Befehlsübersichten (Manpages) zu den Managementtools befinden sich im Anhang (http://qemu-buch.de/d/Anhang/_libvirt).
[bearbeiten] virt-install
Das Tool virt-install verwendet zum Anlegen von virtuellen Maschinen die ISO-Images der zu installierenden Betriebssysteme. virt-install unterstützt sowohl die textbasierte als auch die grafische Installation. Dabei kann eine serielle Konsole, SDL oder VNC verwendet werden. Es ist auch möglich von Installationsmedien, die auf NFS-, HTTP- oder FTP-Servern bereitgestellt werden, zu booten. Die zahlreichen Optionen dieses Tool listet die Option -h auf.
Host ~$ virt-install -h
Im folgenden Beispiel wird Microsoft Windows Vista als Gast-System installiert. Dazu ist die Installations-DVD zu importieren. Beispiel:
Host ~$ dd if=/dev/scd0 of=vista.iso
Mit diesen Optionen startet man virt-install. Es wird automatisch das Tool virt-viewer (siehe unten) aufgerufen und man installiert das Gast-System.
Host ~$ sudo virt-install --connect qemu:///system --hvm \ --name fritz --ram 1024 \ --file vista.img --file-size 10 \ --cdrom vista.iso \ --vnc \ --os-type windows --os-variant vista Starting install... Creating storage file... 100% |================| 10 GB 00:00 Creating domain... 0 B 00:00
[bearbeiten] virt-clone
Das im Paket python-virtinst enthaltene Tool virt-clone ermöglicht das Klonen von virtueller Maschinen. Dazu muss die virtuelle Maschine herunter gefahren sein. Im folgenden Beispiel wird die Maschine knut geklont. Die neue Maschine erhält den Namen bruno und deren Image heißt hier brunos-hd-image.qcow2.
Host ~$ virt-clone --connect=qemu:///system -o knut \ -n bruno -f brunos-hd-image.qcow2
[bearbeiten] vmbuilder
Der vmbuilder ist ein Tool zum Anlegen von virtuellen Maschinen mit Ubuntu JeOS als Gast-System für QEMU, VMware-Server, VMware-Workstation, VMware Player und Xen. Die Unterstützung von VirtualBox wird noch entwickelt. Ubuntu JeOS (Just enough Operating System) ist eine angepasste Variante der Linux-Distribution Ubuntu für virtuelle Appliances. Es ist für jede virtuelle Maschine ein eigenes Verzeichnis anzulegen. In diesem Verzeichnis wird von dem Skript ein Unterverzeichnis mit den notwendigen Dateien erzeugt. In dem folgenden Beispiel wird eine virtuelle Maschine mit Ubuntu angelegt.
Host ~$ mkdir test Host ~$ cd test Host ~$ sudo vmbuilder kvm ubuntu
Zum Starten der neuen virtuellen Maschine wechselt man in das angelegte Unterverzeichnis und ruft das Skript run.sh auf.
Host ~$ cd ubuntu-kvm Host ~$ ./run.sh
In dem folgenden Beispiel wird eine virtuelle Maschine mit Ubuntu Jaunty angelegt. Der Kernel soll für virtuelle Appliances optimiert sein (--flavour virtual). Es ist die 32-Bit-Version zu installieren (--arch i386). Die 64-Bit-Version erfordert die Optionen --arch amd64 und --flavour server. Mit der Option -o wird das Überschreiben der vorher generierten Appliance ermöglicht.
Host ~$ sudo vmbuilder kvm ubuntu \ --suite jaunty --flavour virtual --arch i386 -o
Die Partitionierung wird mit der Option --part vorgegeben. Als Parameter ist eine Datei zu benennen. In diesem Beispiel ist die Datei vmbuilder.partition anzulegen. Die Größen der Partitionen werden in MBytes angegeben. Drei Bindestriche trennen Partitionen auf separaten virtuellen Festplatten. In diesem Fall liegt /var auf einer zweiten virtuellen Festplatte.
root 6000 swap 1000 --- /var 8000
Host ~$ sudo vmbuilder kvm ubuntu --suite jaunty --flavour virtual \ --arch i386 -o --part vmbuilder.partition
Die zahlreichen Optionen des Tools vmbuilder ermöglichen die bessere Konfiguration der anzulegenden virtuellen Maschine. Die Option --help erläutert die Optionen von vmbuilder.
Host ~$ vmbuilder --help
Weitere Informationen erhält man mit der Vorgabe des gewünschten Hypervisors und der gewünschten Distribution.
Host ~$ vmbuilder kvm ubuntu --help
Um die Optionen nicht von Hand eintippen zu müssen, können die Angaben in dieses Web-Formular eingegeben werden: http://people.ubuntu.com/~kirkland/ubuntu-vm-builder.html. Nach dem Betätigen des Buttons Generate Command wird die entsprechende Kommandozeile angezeigt. Diese braucht man nur noch in die Konsole zu kopieren. Zu Beachten ist, dass die generierten Optionen für ubuntu-vm-builder gelten. Das ist der Vorgänger von vmbuilder.
Will man die angelegte virtuelle Maschine mit den libvirt-Tools administrieren, so ist die Option --libvirt qemu:///system anzuhängen. Hier ein Beispiel für das Generieren einer virtuellen Maschine mit dem Namen "knut". Es wird dabei die Konfigurationsdatei /etc/libvirt/qemu/knut.xml angelegt.
Host ~$ sudo vmbuilder kvm ubuntu --suite jaunty \ --flavour virtual --arch i386 -o --hostname 'knut' -o \ --mirror 'http://archive.ubuntu.com/ubuntu' \ --components 'main,universe' --addpkg 'openssh-server' \ --name 'Bruno Knut' --user 'knut' --pass 'geheim' \ --libvirt qemu:///system
Die vielen Optionen sind sehr unhandlich, besonders bei wiederholter Verwendung. Besser ist es, die Vorgaben in eine Datei zu schreiben und diese Datei mit der Option -c anzugeben. Hier als Beispiel eine Konfigurationsdatei mit dem Namen myappliance.cfg.
[DEFAULT] arch = i386 part = vmbuilder.partition user = knut name = Bruno Knut pass = geheim [ubuntu] suite = jaunty flavour = virtual addpkg = openssh-server [kvm] libvirt = qemu:///system
Der Aufruf von vmbuilder verkürzt sich:
Host ~$ sudo vmbuilder kvm ubuntu -o -c myappliance.cfg
Weitere Informationen über den vmbuilder erhält man unter der URL https://help.ubuntu.com/community/JeOSVMBuilder. Um eine generierte virtuelle Maschine mit libvirt verwalten zu können, muss diese als Domain definiert werden (siehe virsh).
[bearbeiten] virsh
Das Programm virsh dient zum Managen von virtuellen Maschinen auf der Kommandozeile. Es ist Bestandteil des Pakets libvirt-bin. Mit der Option -c wird der Hypervisor angegeben, zu dem man sich verbinden möchte. virsh ist eine Shell mit zahlreichen Befehlen. Möchte man nur einen Befehl eingeben, kann dieser gleich als Option angefügt werden. In diesem Fall werden mit list die Domains aufgelistet.
Host ~$ virsh -c qemu:///system list Connecting to uri: qemu:///system Id Name Status ---------------------------------- 1 knut laufend
Ein Remote-Zugriff auf einen anderen Rechner, in diesem Beispiel pluto, ist mit folgenden Optionen möglich.
Host ~$ virsh -c qemu+unix://pluto/system list
Mit der Variable VIRSH_DEFAULT_CONNECT_URI definiert man den Default-URI. Dabei wird das gleiche Format wie bei der Option connect verwendet. Wird die Variable wie im folgenden Beispiel gesetzt, verbindet sich virsh automatisch zu dem URI test:///default, wenn ihnen kein Connect-String vorgegeben wird. Zum Test wird der Befehl virsh uri aufgerufen. Dauerhaft speichert man diese Variable in der Datei ~/.bashrc.
Host ~$ export VIRSH_DEFAULT_CONNECT_URI=test:///default Host ~$ virsh uri test:///default
Wird virsh kein Befehl übergeben, gelangt man in die Shell. Die Befehle werden mit help aufgelistet.
Host ~$ virsh -c qemu:///system Connecting to uri: qemu:///system virsh # help
Um eine generierte virtuelle Maschine verwalten zu können, muss diese als Domain definiert werden. Der Befehl define muss auch angewendet werden, wenn die XML-Datei der Domain geändert wurde. Die Konfigurationsdateien der virtuellen Maschinen liegen meist unter /etc/libvirt/qemu/ oder /usr/local/etc/libvirt/qemu.
virsh # define /etc/libvirt/qemu/knut.xml Domain knut von /etc/libvirt/qemu/knut.xml definiert
Zum Auflisten der Domains dient der Befehl list. Der Parameter --all listet auch die inaktiven Domains auf. Der Parameter --inactive listet nur die inaktiven Domains auf.
virsh # list --all Id Name Status ---------------------------------- - horst ausschalten - knut ausschalten
Der Befehl start startet die angegebene Domain.
virsh # start knut Domain knut gestartet
Dies lässt sich mit list --all überprüfen.
virsh # list --all Id Name Status ---------------------------------- 6 horst laufend - knut ausschalten
Der Befehl migrate verschiebt eine Domain zu einem anderen Host. Mit --live wird die Live-Migration erzwungen. In diesem Beispiel wird die virtuelle Maschine knut zu dem Host pluto migriert.
virsh # migrate --live knut qemu+tcp://pluto/system
Der Befehl suspend lässt eine Domain pausieren.
virsh # suspend knut Domain knut angehalten virsh # list –all Id Name Status ---------------------------------- 6 knut pausiert - horst ausschalten
Mit dem Befehl resume wird die Domain wieder aufgeweckt.
virsh # resume knut Domain knut fortgesetzt
Um eine Domain herunterzufahren, ist der Befehl shutdown anzuwenden. Dabei wird ein entsprechendes ACPI-Signal (Advanced Configuration and Power Interface) dem Gast-System übermittelt. Das Gast-System muss in der Lage sein, ACPI-Befehle zu verstehen. In einem Linux-Gast-System ist dazu das Paket acpid zu installieren.
virsh # shutdown knut Domain knut wird heruntergefahren
Brutaler ist der Befehl destroy. Dieser zieht das virtuelle Stromkabel aus der virtuellen Steckdose.
virsh # destroy knut
Mit quit verlässt man diese Shell.
virsh # quit
Die QEMU-Optionen zur Konfiguration einer virtuellen Maschine lassen sich mit dem Befehl domxml-from-native in eine XML-Domain-Konfiguration umwandeln. Damit kann man virtuelle Maschinen, die mit den QEMU-Optionen konfiguriert wurden, mit den Tools der Bibliothek libvirt verwalten. Das Quell-Format wird mit format angegeben. Für die Umwandlung der QEMU-Optionen ist qemu-argv einzusetzen. Die Konfigurationsdaten definiert man mit config. Hier ein einfaches Beispiel für domxml-from-native:
Host ~$ echo "/usr/bin/qemu -hda Platte.img -m 256" > q.txt Host ~$ virsh domxml-from-native qemu-argv q.txt > q.xml Host ~$ cat q.xml
Der Befehl domxml-to-native konvertiert eine XML-Domain-Konfiguration in eine native Gast-Konfiguration. Das Ziel-Format wird mit format und die XML-Datei mit xml definiert. Damit lassen sich die Einstellungen einer XML-Konfigurationsdatei in die entsprechenden QEMU-Optionen umwandeln. Unter der URL http://wiki.libvirt.org/page/QEMUSwitchToLibvirt findet man eine Gegenüberstellung zwischen QEMU-Optionen und libvirt-Konfigurationen.
Host ~$ virsh domxml-to-native qemu-argv q.xml
[bearbeiten] virt-top
Das Programm virt-top zeigt Statistiken zu den virtuellen Maschinen (Domains) an. Die Bedienung (Optionen, Tastaturkürzel) ähnelt dem Befehl top. Aufgerufen wird das Programm mit vir-top. Eine Hilfestellung erhält man mit der Option virt-top --help. Ein URI wird mit der Option -c angegeben.
Host ~$ virt-top -c test:///default virt-top 19:50:13 - i686 16/16CPU 1400MHz 3072MB 6,2% 6,2% 1 domains, 1 active, 1 running, 0 sleeping, 0 paused, 0 inactive D:0 O:0 X:0 CPU: 6,2% Mem: 2048 MB (2048 MB by guests)
ID S RDRQ WRRQ RXBY TXBY %CPU %MEM TIME NAME 1 R 6,2 66,0 14641d18:50 test
Per Default werden die Domains aufgelistet. Mit folgenden Tasten ändern man die Statistik-Anzeige: [1] Anzeige der CPUs. [2] Anzeige der Netzwerk-Interfaces. [3] Anzeige der Block-Devices. Mit der Taste [q] wird das Programm beendet. Die Manpage gibt weitere Informationen über das Programm.
[bearbeiten] virt-goodies
Im Paket virt-goodies ist das Programm vmware2libvirt enthalten. Es dient zur Umwandlung von VMware-Konfigurationsdateien (.vmx) in die XML-Konfigurationsdateien von libvirt. Zur Umwandlung ist die virtuelle Maschine unter VMware herunterzufahren und die entsprechenden Dateien (.vmx und .vmdk) in ein neues Verzeichnis zu kopieren. Anschließend sind diese Befehle anzuwenden.
Host ~$ vmware2libvirt -f ./file.vmx > file.xml Host ~$ virsh -c qemu:///system define file.xml
Es wird nur die Konfigurationsdatei umgewandelt. Die Image-Dateien bleiben unverändert. Die Konvertierung von Images wird unter der URL http://qemu-buch.de/d/Speichermedien/_Festplatten-Images_anderer_Virtualisierungssoftware beschrieben.
[bearbeiten] Virt Manager
Ein Beispiel für ein auf libvirt aufbauendes GUI ist der Virt Manager. Mit dem Virt Manager lassen sich virtuelle Maschinen verwalten, die unter unterschiedlichen Hypervisor-Arten betrieben werden. Neben dem Anlegen, Starten, Herunterfahren, Sichern und Klonen ist es möglich, virtuellen Maschinen (Domains) mit zusätzlicher virtueller Hardware auszustatten. Die Live-Migration einer virtuellen Maschine von einem Host zu einem anderen Host ist möglich. Weiterhin lassen sich Storage-Pools und virtuelle Netzwerke einrichten und Performance-Daten anzeigen. Gestartet wird der Virt Manager mit dem Befehl virt-manager. Die Optionen des Tools virt-manager werden mit -h angezeigt. Eine Übersicht findet man unter der URL http://qemu-buch.de/d/Anhang/_libvirt.
Host ~$ virt-manager -h
Mit der Option -c wird der URI zur Verbindung mit dem Hypervisor angegeben. Zum Test wird der Virtual Machine Manager mit dem Dummy-Hypervisor verbunden. Unter dem Dummy-Hypervisor lassen sich fiktive virtuelle Maschinen managen.
Host ~$ virt-manager -c test:///default
Um sich mit dem lokalen QEMU-Hypervisor (Verbindungstyp system) zu verbinden, dient der folgende Befehl.
Host ~$ virt-manager -c qemu:///system
Wird die Option -c weggelassen, lässt sich die Verbindung nachträglich im Hauptfenster im Menü Datei, Add Connection herstellen. Es ist der Hypervisor QEMU und die Verbindung auszuwählen. Wird eine Remote-Verbindung ausgewählt, ist der Host-Name und das Sicherheitsprotokoll anzugeben.
[bearbeiten] Das Hauptfenster
Das Hauptfenster zeigt eine Übersicht über die verfügbaren virtuellen Maschinen (Domains). Diese werden unter dem entsprechenden Hypervisor und Verbindungstyp angezeigt. Klickt man auf das kleine Dreieck links neben dem Hypervisor, werden dessen Domains angezeigt. Rechts neben den Namen einer Domain werden Performance-Daten, zum Beispiel CPU-Verbrauch, dargestellt. Jeweils unter dem Namen der Domain ist ersichtlich, ob diese ein- oder ausgeschaltet ist. Klick man mit der rechten Maus-Taste auf einen Domain-Namen in der Liste, öffnet sich ein Kontextmenü. Mit diesem Menü lassen sich virsh-Befehle (Ausführen, Herunterfahren, Pause usw.) absetzen. Mit Öffnen beziehungsweise Doppelklick auf den Domain-Namen wird das Fenster Virtuelle Maschine (siehe unten) dargestellt. Die Menüs des Hauptfensters beinhalten folgende Punkte:
Menü Datei
- Restore Saved machine ...: Stellt eine vorher gespeicherte virtuelle Maschine für den ausgewählten URI wieder her. Es erscheint ein Dateiauswahlfenster.
- Add Connection ...: Fügt eine weitere Verbindung zu QEMU oder einem Hypervisor hinzu. Es erscheint ein Fenster zur Auswahl des Hypervisors und der Verbindung. Wird eine Remote-Verbindung ausgewählt, ist der Host-Name und das Sicherheitsprotokoll anzugeben.
- Close: Beendet das Hauptfenster. Alle anderen Fenster des virt-manager bleiben geöffnet.
- Quit: Beendet den virt-manager.
Menü Bearbeiten
- Host Details: Öffnet das Fenster Host-Details.
- Virtual Machine Details: Öffnet das Fenster Virtuelle Maschine.
- Delete: Löscht eine ausgewählte Verbindung (URI) oder eine virtuelle Maschine.
- Preferences: Öffnet das Fenster Präferenzen.
Menü Anzeigen
- Graph: Konfiguriert die Anzeige der Performance-Daten.
- CPU-Verbrauch.
- Festplatten E/A. Die Statistik muss dazu im Menü Bearbeiten, Einstellungen unter Statistik aktiviert werden.
- Netzwerk E/A. Die Statistik muss dazu im Menü Bearbeiten, Einstellungen unter Statistik aktiviert werden.
Menü Hilfe
- About: Zeigt Informationen über das Programm und dessen Entwickler.
Die Icons unter der Menüleiste haben folgende Bedeutung:
- Neu: Startet den Wizard zum Anlegen einer neuen virtuellen Maschine.
- Öffnen: Öffnet das Fenster Virtuelle Maschine.
- Ausführen: Startet die ausgewählte virtuelle Maschine.
- Pause: Lässt die virtuelle Maschine pausieren oder wieder weiterlaufen.
- Herunterfahren
- Neustart: Führt ein Reboot durch. Dabei wird ein entsprechendes ACPI-Signal (Advanced Configuration and Power Interface) dem Gast-System übermittelt. Das Gast-System muss in der Lage sein, ACPI-Befehle zu verstehen. In einem Linux-Gast-System ist dazu das Paket acpid zu installieren.
- Herunterfahren: Fährt die virtuelle Maschine herunter. Dabei wird ein entsprechendes ACPI-Signal dem Gast-System übermittelt. Bei paravirtualisierten Gast-Systemen (Xen-Domains) wird ein ordnungsgemäßes Herunterfahren eingeleitet. Vollvirtualisierte Gäste müssen in der Lage sein, ACPI-Befehle zu verstehen.
- Forciertes Ausschalten: Zieht den virtuellen Stecker aus der virtuellen Steckdose.
[bearbeiten] Wizard "Neue virtuelle Maschine erstellen"
Um eine neue virtuelle Maschine zu generieren, wählt man im Hauptfenster den entsprechenden Hypervisor, zum Beispiel localhost (QEMU). Danach klickt auf das Icon Neu. Es öffnet sich ein Wizard. Dieser erfragt folgende Angaben:
1. Schritt:
- Name: Die virtuelle Maschine ist eindeutig zu benennen. Es dürfen Buchstaben und Zahlen verwendet werden. Es muss mindestens ein Buchstabe vorhanden sein. Leerzeichen sind nicht erlaubt. Die Länge darf 50 Zeichen nicht überschreiten.
- Verbindung: Es stehen die verbundenen Hypervisor zur Auswahl.
- Installationsmethode: Man wählt, ob von einer lokalen CD, über das Netzwerk (HTTP, FTP, NFS) oder per PXE installiert wird. Für paravirtualisierte Gast-Systeme ist die Netzwerk-Installation (HTTP, FTP oder NFS) auszuwählen. Es ist auch möglich eine Kickstart-URL anzugeben. Der Virt Manager merkt sich die letzten fünf URLs für die weitere Verwendung.
2. Schritt:
Je nach gewählter Installationsmethode ist das Installationsmedium oder eine URL anzugeben. Weiterhin ist der Betriebssystemtyp (Linux, Windows, …) und die entsprechende Version auszuwählen.
3. Schritt:
- Speicher (RAM): Es ist die Größe des Arbeitsspeichers vorzugeben.
- CPUs: Es ist die Anzahl der CPUs festzulegen.
4. Schritt:
In diesem Schritt legt man fest, ob eine virtuelle Festplatte verwendet wird. Soll ein Plattenabbild (Image-Datei) verwendet werden, ist deren Größe einzustellen. Wird die gesamte Festplatte bereits beim Anlegen der Domain reserviert, dauert das Generieren der virtuellen Maschine etwas länger. Die Zugriffe auf die virtuelle Festplatte durch das Gast-System sind dann schneller. Es gibt ohne Reservierung noch einen weiteren Nachteil. Wächst das Image erst mit dessen Füllstand, kommt es bei Platzproblemen im Host-System zu unerwarteten Zugriffsfehlern im Gast-System. Alternativ kann statt eines Image auch ein anderer Speicher gewählt werden. Dabei lassen sich auch ganze Festplatten (z.B. /dev/sdc) auswählen.
5. Schritt:
Unter Erweiterte Optionen lässt sich die Netzwerkanbindung und die Mac-Adresse vorgeben. Bei Virtualisierungstyp ist nur KVM auswählbar. Weiterhin ist die CPU-Architektur (i686, x86_64, mips, mipsel, sparc oder ppc) vorzugeben.
[bearbeiten] Das Fenster Virtuelle Maschine
Um sich mit der virtuellen Maschine verbinden zu können, klickt man deren Namen im Hauptfenster an. Es erscheint das Fenster Virtuelle Maschine mit der Grafik- oder Textkonsole. Falls noch nicht geschehen, kann das Gast-System installiert werden. Klick man in diese Konsole, wird die Maus und Tastatur in diesem Fenster gefangen. Zum Ausbrechen dient die Tastenkombination [Strg]+[Alt]. Die Menüs unterstützen diese Funktionen:
Menü Datei
- Manager anzeigen: Zeigt das Hauptfenster an.
- Close: Beendet das Fenster. Alle anderen Fenster des virt-manager bleiben geöffnet.
- Quit: Beendet den virt-manager.
Menü Virtuelle Maschine
- Ausführen: Startet die ausgewählte virtuelle Maschine.
- Pause: Lässt die virtuelle Maschine pausieren oder wieder weiterlaufen.
- Herunterfahren
- Neustart: Führt ein Reboot durch.
- Herunterfahren: Fährt die virtuelle Maschine herunter.
- Forciertes Ausschalten: Zieht den virtuellen Stecker aus der virtuellen Steckdose.
- Speichern: Speichert den Arbeitsspeicher der virtuellen Maschine auf die Festplatte und fährt sie danach herunter. Wiederherstellen kann man diesen Zustand der Domain nur mit den Menüpunkt Datei, Restore Saved machine …. Dies ist kein VM-Snapshot. Deshalb kann, nachdem die virtuelle Maschine gestartet wurde, der Menüpunkt Datei, Restore Saved machine … nicht mehr angewendet werden.
- Klonen: Klont die heruntergefahrene virtuelle Maschine. Es ist der Name der neuen virtuellen Maschine vorzugeben. Die Netzwerkkarte erhält eine andere Mac-Adresse. Diese kann unter Details angepasst werden. Weiterhin kann das Klonen und Freigeben der Speichermedien konfiguriert werden.
- Migrieren ...: Migriert die virtuelle Maschine zu einem anderen Host. Dazu ist der URI des Zielsytems anzugeben. Wird Offline-Migration deaktiviert, ist eine Live-Migration möglich.
- Bildschirmfoto aufnehmen: Legt ein Bildschirmfoto im PNG-Format an.
Menü Anzeigen
- Konsole: Wechsel in die Konsolen-Ansicht.
- Details: Wechsel in die Detail-Ansicht zur Konfiguration der virtuellen Hardware (siehe unten).
- Vollbildmodus: Aktiviert den Vollbildmodus.
- Größe anpassen auf VM: Passt die Größe des Konsolen-Fensters an die Grafik-Ausgabe des Gast-Systems an.
- Anzeige skalieren: Ändert die Größe der Anzeige.
- Textkonsolen: Konfiguriert die Textkonsole.
- Werkzeugleiste: Anzeige von Icons zur Steuerung der virtuellen Maschine.
Menü Taste senden
- Es lassen sich Tastenkombinationen zum Gast-System senden.
Über das Menü Anzeigen, Details wird von der Konsolen-Ansicht in die Detail-Ansicht gewechselt. Bei Overview lassen sich Maschineneinstellungen, wie ACPI, APIC und Festlegungen zur Systemuhr (utc, localtime), vornehmen. Unter dem Punkt Performance werden Leistungsdaten (CPU, Speicher, Festplatte E/A, Netzwerk E/A) angezeigt. Unter den weiteren Punkten werden die entsprechenden virtuellen Hardware-Komponenten eingerichtet. Dazu sind entsprechende Rechte notwendig. Um die virtuelle Maschine mit neuer Hardware auszustatten, klickt man auf das Icon Hardware hinzufügen. Es erscheint der Wizard Neue virtuelle Hardware hinzufügen. Bei paravirtualisierten Gast-Systemen (Xen-Domains) lassen sich virtuelle Hardware-Komponenten (CPUs, RAM) im laufenden Betrieb ändern.
[bearbeiten] Wizard "Neue virtuelle Hardware hinzufügen"
Die Schritte dieses Wizards unterscheiden sich je nach Art der neuen Hardware. Im ersten Schritt wird nach dem Hardwaretyp gefragt. In diesem Beispiel soll eine virtuelle Festplatte hinzugefügt werden. Dazu ist als Typ Storage anzugeben. Im nächsten Schritt ist die Quelle auszuwählen. Es steht Blockgerät oder Festplattenabbild (Image) zur Auswahl. Dazu sind die entsprechenden Angaben zu ergänzen.
[bearbeiten] Das Fenster Präferenzen
In diesem Fenster legt man das Verhalten des Virt Managers fest.
Reiter Allgemein
- Symbol im Benachrichtigungsfesld aktivieren: Wird diese Option aktiviert, erscheint ein Icon auf dem Panel des Desktops für einen schnellen Zugriff auf den Virt Manager.
Reiter Statistik
- Statistikoptionen: Hiermit konfiguriert man wie oft die Statistik-Anzeige aktualisiert wird und wie lange die Chronik beibehalten wird.
- Statistiksammlung aktivieren: Aktiviert man die Statistikerhebungen für Festplatten E/A und Netzwerk E/A, können diese über das Menü Anzeigen, Graph im Hauptfenster dargestellt werden.
Reiter VM-Detail
- Konsolen: Unter diesen Punkten definiert man das Verhalten der Konsolen der virtuellen Maschinen.
- Neue VM: Definiert wie die Audiogeräte installiert werden.
Reiter Feedback
- Bestätigungen: Werden diese Optionen aktiviert, erfolgt jeweils eine Sicherheitsabfrage.
[bearbeiten] Das Fenster Host-Details
Das Fenster Host-Details wird über das Menü Bearbeiten, Host-Details aufgerufen.
Menü Datei
- Manager anzeigen: Zeigt das Hauptfenster an.
- Close: Beendet das Fenster. Alle anderen Fenster des virt-manager bleiben geöffnet.
- Quit: Beendet den virt-manager.
Reiter Überblick
- Grundlegende Details: Es wird der ausgewählte URI dargestellt. Weiterhin werden Informationen über den Hypervisor, die Speicherauslastung, die logischen CPUs und die Prozessor-Architektur angezeigt. Wird Automatische Verbindung aktiviert, verbindet sich der Virt Manager beim Start automatisch mit dieser URI.
- Leistung: Es werden Diagramme für die CPU-Auslastung und Speicherbelegung gezeigt.
Reiter Virtuelle Netzwerke
Unter diesem Reiter werden virtuelle Netzwerke konfiguriert. Standardmäßig wird eine lokale Bridge angelegt (Netzwerk default). Vorhandene Netzwerke, zum Beispiel default, werden durch Anklicken in der Liste ausgewählt und editiert. Neue virtuelle Netzwerke werden durch Anklicken des Icons mit dem Plus-Zeichen angelegt. Es erscheint der Wizard Neues virtuelles Netzwerk erstellen (siehe unten).
Reiter Speicher
Unter diesem Reiter werden Speicher-Pools konfiguriert. Vorhandene Pools, zum Beispiel default-pool, werden durch Anklicken in der Liste ausgewählt und editiert. Neue Pools werden durch Anklicken des Icons mit dem Plus-Zeichen angelegt. Es erscheint der Wizard Speicherpool hinzufügen (siehe unten).
[bearbeiten] Wizard "Neues virtuelles Netzwerk erstellen"
Mit diesem Wizard wird ein neues virtuelles Netzwerk angelegt.
Beispiel
- Netzwerkname: intern
- IPv4-Adressraum auswählen: 192.168.100.0/24
- DHCP-Bereich wählen: DCHP aktivieren, Start: 192.168.100.128, Ende: 192.168.100.254
- Mit physischen Netzwerk verbinden: isoliertes virtuelles Netzwerk oder Zum physischen Netzwerk weiterleiten, Ziel: eth0, Modus: NAT oder Geroutet.
[bearbeiten] Wizard "Speicherpool hinzufügen"
Mit diesem Wizard wird ein neues Storage-Pool angelegt. Es werden folgende Typen unterstützt:
- dir: Filesystem Directory
- disk: Physical Disk Device
- fs: Pre-Formatted Block Device
- iscsi: iSCSI Target
- logical: LVM Volume Group
- netfs: Network Exported Directory
- scsi: SCSI Host Adapter